Solo-Aktion der Polizei: Mit 1.200 Flüchtlingen zu Fuß zur Grenze
Zu einer Solo-Aktion der Polizei kam es Samstagvormittag, 24. Oktober 2015, in der Stadt Salzburg. Gegen 10.30 Uhr wurden die Flüchtlinge in der Bahnhofstiefgarage mit Dolmetschern aufgefordert, sich zu Fuß zur Grenze nach Freilassing auf zu machen. Polizisten gingen mit größeren Gruppen mit. Rund 1.200 Personen waren bis zum frühen Nachmittag vom Bahnhof weg unterwegs, die Garage schließlich leer. An der Grenze sammelten sich rund 1.500 Personen. Das führte zu ersten Sicherheitsprobleme. Die Polizei schritt, trotz Aufforderung des örtlichen Einsatzleiters, nicht ein.
Weder Bürgermeister Heinz Schaden noch Bezirkseinsatzleiter Michael Haybäck waren über die Aktion informiert. Sie war offensichtlich vorbereitet, da bereits vor einigen Tagen Verkehrsschilder auftauchten, die für eine allfällige Sperre der Grenze vorbereitet worden waren.
Schaden: Das macht alles kaputt
Bürgermeister Heinz Schaden ist fassungslos: „Wir wurden mit keiner Silbe informiert. Das macht alles kaputt, was wir bisher an funktionierender Ordnung im Flüchtlingstransit auf die Beine gestellt haben. Damit wird Deutschland von Wien aus provoziert und unter Druck gesetzt. Eine gezielte Provokation, die ich für absolut kontraproduktiv halte. Noch dazu geht sie zu Lasten der Salzburger Bevölkerung.“
Auch im angrenzenden Oberösterreich sollen Flüchtlinge heute massiv an die Grenze zu Deutschland gebracht worden sein.
Karl Schupfer