Jedermanns Tod – Ein Monat im Zeichen von Tod, Trauer und Sterben

v.l.: Patrick Pfeifenberger, Abteilungsvorstand Soziales; Andrea Brandner, Sozialstadträtin; Lisa Maria Jindra, St. Virgil;
„Jedermanns Tod“ ist eine bislang einmalige Veranstaltungsreihe im deutschsprachigen Raum, eine Initiative, die Tod, Sterben, Trauer und das Lebensende über einen ganzen Monat hinweg ins öffentliche Bewusstsein rückt. Mit vielen Veranstaltungen, Workshops und dem zentralen Kongress am 27. und 28. Oktober in St. Virgil will die Stadt Salzburg das Thema in all seinen Dimensionen – ethisch, kulturell, spirituell, emotional – beleuchten.
Kernpunkte des Programms
- Infotag: 1. Oktober, Tribüne Lehen – ein offener Tag, an dem Bürger:innen über Angebote, Projekte und Initiativen der Stadt Salzburg in Bezug auf Tod und Sterben informiert werden.
- Vielfältige Veranstaltungen im gesamten Themenmonat: Vorträge, kreative Formate, Kultur, Begegnung & Gespräch, Angebote für unterschiedliche Altersgruppen und Hintergründe.
- Kongress „Jedermanns Tod“ (27.–28. Oktober, St. Virgil) – das Herzstück der Reihe:
- Tag 1: Gesellschaftliche, ethische und institutionelle Fragen
- Tag 2: Persönliche Erfahrungen, Rituale, Trauer, Erinnerungen
- Workshops, Podiumsgespräche, interaktive Formate, kulturelle Beiträge.
Einmaligkeit & Bedeutung
Im deutschsprachigen Raum gibt es vereinzelt Wochen oder einzelne Veranstaltungen zur Hospiz‑/Palliativthematik, jedoch kein vergleichbares kommunal initiiertes Programm über einen ganzen Monat mit dieser thematischen Breite. „Jedermanns Tod“ bietet nicht nur Diskurs, sondern Begegnung, kreative Reflexion und die Möglichkeit, neue Wege im Umgang mit Endlichkeit zu denken.
Statements der Veranstalter und Partner
Andrea Brandner, Stadträtin für Soziales
„Ich möchte, dass wir mutig werden – Tod darf kein Tabu sein, sondern Teil unseres Miteinanders. „Jedermanns Tod“ ist ein Angebot, das uns alle einlädt, hinzuschauen, zu reden und zu gestalten.“
Patrick Pfeifenberger, Abteilungsvorstand
„Als Stadt tragen wir Verantwortung – nicht nur für das Leben, sondern auch dafür, wie wir Abschied und Sterben gestalten. Dieses Programm zeigt, wie vielfältig und menschlich dieser Teil des Lebens sein kann.“
Lisa Maria Jindra, St. Virgil
„St. Virgil versteht Bildung und Gemeinschaft als Räume, in denen wir existenzielle Fragen nicht verdrängen, sondern be‑gehen. Der Kongress ist das Herzstück dieser Idee – er verbindet Expertise mit persönlicher Betroffenheit und öffnet neue Zugänge.“
Karl Schwaiger, Obmann und Christof S. Eisl, Geschäftsführung, Hospiz-Bewegung Salzburg
„Die Hospiz-Bewegung Salzburg ist es, die Themen Sterben, Tod und Trauer ins Gespräch zu bringen, sich der Endlichkeit des Lebens bewusst zu sein, auch um es bewusst zu leben. Und den Ängsten und Sorgen Raum zu geben und alles zu tun, damit auch im letzten Lebensabschnitt die Menschen mit allen ihren Bedürfnissen, Gedanken und Wünschen im Zentrum der Aufmerksamkeit stehen.“
Gelinde Hagler und Reinhard Gassner, Geschäftsführer:innen der Salzburg Linien
„Emotional schwierige Themen wie der Umgang mit Verlust und Abschied werden heute oftmals tabuisiert. Die Obus-Sonderfahrt ist Ausdruck unseres Engagements für die Gemeinschaft und unser Bestreben, den Dialog über wichtige gesellschaftliche Themen – auch Tabuthemen – zu fördern.“
Der Start: Infotag Jedermanns Tod
Am 1. Oktober 2025 findet in der Tribüne Lehen der große Infotag statt. Unter dem Motto „Was passiert, wenn das Leben zu Ende geht – und wie können wir gut darauf vorbereitet sein?“ stellen unterschiedliche städtische Stellen und Einrichtungen ihre Angebote, Projekte und Initiativen rund um das Lebensende vor. Von Bestattung und Friedhofsverwaltung über Senioreneinrichtungen und Gesundheitsamt bis hin zu Standesamt, Stadtarchiv, Team Vielfalt und den Bewohnerservicestellen – Besucher:innen erhalten umfassende Informationen, Ansprechpartner:innen und Raum für Fragen und Gespräche. Dazu gibt es Vorträge, Gespräche und Impulse – informativ, würdevoll und mitten aus dem Leben.
Der Höhepunkt und Abschluss: Kongress Jedermanns Tod mit St.Virgil
Der Kongress ist der Höhepunkt des Monats: Tod und Trauer gehören zum Leben – und dennoch bleibt das Gespräch darüber oft aus. Der Kongress „Jedermanns Tod“ lädt dazu ein, neue Perspektiven zu entdecken, Erfahrungen zu teilen und gesellschaftliche wie persönliche Zugänge zum Lebensende zu reflektieren.
An zwei Tagen rückt das Thema Sterben ins Zentrum eines offenen, interdisziplinären Austauschs. Der Kongress schafft Raum für Begegnung, Dialog und neue Denkansätze – multiperspektivisch, praxisnah und bewusst facettenreich. Fachleute aus Wissenschaft, Praxis und Zivilgesellschaft setzen sich gemeinsam mit Fragen rund um Vergänglichkeit, Trauer und Verantwortung auseinander.
Veranstalter: Stadt Salzburg & St. Virgil
Anmeldemodalitäten und alle Details: www.virgil.at/jedermannstod
Letzte Hilfe Kurse
Besonders praxisnah und für viele Menschen neu sind die Letzte Hilfe Kurse. Sie vermitteln Basiswissen für die Begleitung von Menschen in der letzten Lebensphase – verständlich, menschlich und alltagsnah. Die Kurse geben Sicherheit, wie man Schwerkranke unterstützen und Angehörige entlasten kann.
Tod im Krieg – ein weiterer Blickwinkel
Ein intensives Gespräch mit Historiker:innen und Journalist:innen widmet sich der Frage, wie das Sterben im Krieg Gesellschaften damals, heute und in Zukunft prägt. Dieser Abend rückt die Realität von Gewalt, Verlust und Erinnerung in den Mittelpunkt und zeigt, wie stark kollektive Erfahrungen von Krieg unser Verständnis vom Tod beeinflussen.
Die Vielfalt des Themas Tod
Der Themenmonat verdeutlicht, dass es nicht den einen Zugang zum Tod gibt. Er reicht von religiösen Perspektiven über Kunst und Kultur bis zu historischer Aufarbeitung, medizinischen Fragen und ganz praktischen Hilfen. So entsteht ein facettenreiches Bild des Themas, das Menschen dort abholt, wo sie stehen – ob jung oder alt, betroffen oder neugierig, professionell oder persönlich.
Zusammenfassung
- 18 Veranstaltungen im Oktober 2025 an vielen Orten in der Stadt Salzburg für Salzburgerinnen und Salzburger, Fachkräfte und interessierte Menschen.
- Das gesamte Programm: www.stadt-salzburg.at/jedermannstod
- Info und Anmeldungen: 0662/8072-2043 und vielfalt@stadt-salzburg.at
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Das gesamte Programm:
Hendrik Stoltenberg