Gestaltungsbeirat: Mehrstufiger Wettbewerb für Erweiterung Lanserhof
Die Lanserhofsiedlung bzw. deren Ausbau und teilweise Erneuerung ist seit geraumer Zeit Thema in der Bevölkerung und in den Medien: Bis zu 350 Wohnungen des Altbestandes für den Generalmieter SALK sollen etappenweise durch zeitgemäße Wohnungen ersetzt werden, außerdem rund 180 zusätzliche geförderte Mietwohnungen entstehen. Stadtplanung, Eigentümerin GSWB und Architekt Johannes Schallhammer, der mit der Bauphasenplanung und ersten strukturellen Festlegungen beauftragt wurde, haben das Projekt bei einem öffentlichen Info- und Diskussionsabend Ende August vorgestellt. Gemeinsam mit dem Gestaltungsbeirat wurden nun in der Sitzung vom 11./12. September die Eckpunkte zum Wettbewerbsverfahren definiert.
Auf Empfehlung des Beirats wird es offene Wettbewerbe für einzelne Projektabschnitte geben; österreichweit zunächst für das Baufeld 1 – die Neubauten, und zugleich für die städtebauliche sowie Freiraumplanung für das gesamte Areal. Gemäß Bauphasenplan folgen dann Realisierungswettbewerbe für die architektonische Planung für die drei weiteren Baufelder (Bestand), die Lösungen im Rahmen der zuvor gewählten Städtebau/Freiraumplanung erbringen müssen. Neben planungsfachlichen und rechtlichen Eckpunkten gehen jedenfalls auch die Festlegungen zur autofreien Durchwegung des Areals in vier Richtungen sowie die Renaturierung des derzeit überbauten Baches in die Ausschreibung ein.
Als wesentliche Grundlage für die Qualität des Gesamtprojekts sehen die Expert*innen im Beirat folgendes: Zunächst die Verschränkung der städtebaulicher Planung mit der Freiraumplanung, aus einer Hand für das gesamte Areal kommend; und in der Folge architektonische Planungen für die einzelnen Baufelder innerhalb und mit Bezug auf dieses Gesamtraumkonzept. Klar sei, dass für dieses Prozedere gute Teams nötig sind, die entweder inhouse Kompetenzen auf beiden Feldern mitbringen, oder in Form von stimmigen Partnerschaften, so die einhellige Meinung. Auf jeden Fall offenhalten will man in der Wettbewerbsausschreibung auch die Option, anstelle von Neubauten (Teile) im Bestand zu adaptieren.
Konzernzentrale Hofer
Erstmals im Gestaltungsbeirat besprochen wurde der geplante Neubau der Konzernzentrale für Hofer KG an der Moserstraße (Siezenheim). Die Verfahren für die erforderliche Umwidmung und die Änderung des Bebauungsplans sind angelaufen; im Oktober soll die öffentliche Auflage stattfinden, mit einem Bescheid von Seiten der Landesbehörde ist bis Ende des Jahres zu rechnen. Parallel dazu stehen für die Projektbetreiber zahlreiche Aufgaben an, „von der Entwicklung einer Gesamtstruktur für die Anlage, sowie des Raum- und Nutzungskonzepts, damit abgestimmter Verkehrserschließung über zivilrechtliche Lösungen mit Grundstückseignern bis zur städtebaulichen und architektonischen Weiterentwicklung“, erläutert Architekt Ernst Beneder, Vorsitzender des GBR.
Den Zeitplan für die Umsetzung der einzelnen Schritte haben Bauherrschaft, Stadtplanung und Gestaltungsbeirat vorab miteinander abgestimmt. Schon im Vorfeld der öffentlichen Auflage von FWP- und Bebauungsplanentwürfen wird die Stadtplanung einen öffentlichen Sprechtag für Interessierte anbieten (zeitgerechte Ankündigung erfolgt).
Offenes Kulturzentrum Rauchmühle
Die Pläne zur Adaptierung von zwei historischen Gebäuden der ehemaligen Rauchmühle - Altes Mühlenhaus und Alter Silo – zum Offenen Kulturzentrum Rauchmühle hat die Stadt Salzburg als Projektbetreiber erstmals im Herbst 2017 vorgelegt. Seit dem Grundsatzbeschluss zur Finanzierung und Umsetzung (GR im April 2018) haben sowohl das Nutzungs- und Raumkonzept als auch die architektonische Gestaltung konkrete Formen angenommen.
Im Gestaltungsbeirat ging es diesmal um letzte Details im Umgang mit dem Bestand – die farbliche Gestaltung sowie die Ausformung der West-Fassade des Alten Silos mit den charakteristischen Lisenen-Bögen. Mögliche Varianten werden in einer Zwischenberatung besprochen, im November wird dann abschließend die gesamte Einreichplanung im Beirat präsentiert.
Cay Bubendorfer