Professionalisierung bei Seniorenheim-Leitung
Städtebund und Gemeindeverband erarbeiten Ausbildungs-Empfehlung für Salzburg
Auf einen Professionalisierungsschub bei der Leitung der Seniorenheime, die von Kommunen betrieben werden, haben sich nun der Salzburger Gemeindeverband und die Landesgruppe des Städtebundes geeinigt. „Wir setzen dabei auf eine EU-weit zertifizierte und sehr anspruchsvolle Ausbildung, die unter anderem an der Uni Salzburg als Lehrgang angeboten wird“, berichten Gemeindeverband-Präsident Helmut Mödlhammer und Städtebund-Vizepräsident und Landesgruppenobmann Bürgermeister Heinz Schaden. Die Einigung zeige auch die funktionierende Achse auf Ebene der kommunalen Interessensvertretungen, betonten Schaden und Mödlhammer.
Derzeit betreiben Städte und Gemeinden im Land Salzburg insgesamt 66 Seniorenheime. Für deren Leitung existiert bislang keine geregelte Ausbildung. Inzwischen werden am österreichischen Bildungsmarkt von verschiedenen Institutionen – unter anderem auch von der Universität Salzburg – Ausbildungs-Lehrgänge angeboten. Diese sind modular aufgebaut – je nach Heimgröße und getrennt für die wirtschaftliche und pflegedienstliche Leitung. Die Lehrgänge besitzen eine EU-weite Zertifizierung und umfassen bis zu 800 Stunden Kursdauer. Verschiedentlich haben LeiterInnen von Salzburger Seniorenheimen diese Kurse auf freiwilliger Basis bereits absolviert oder befinden sich gerade in Ausbildung. Auch die in der Arbeitsgemeinschaft der Salzburger Seniorenheime organisierten HeimleiterInnen sind an einer landesweit einheitlich geregelten verbindlichen Ausbildung interessiert.
Die Einigung zwischen Gemeindeverband und Städtebund sieht vor, dass künftig neu eintretende Seniorenheim-LeiterInnen die Ausbildung bereits besitzen oder sie berufsbegleitend erwerben sollen. Diese Regelung wird von der Gemeindeaufsicht des Landes als Empfehlung für die Führung von Seniorenheimen umgesetzt. Die kommunalen Interessensvertretungen appellieren an das Land, die Heimleiter-Ausbildung auf die gesetzlich vorgeschriebene Grundausbildung von Gemeindebediensteten anzurechnen, um hier Doppelgleisigkeiten zu vermeiden.
„Mit diesem flexiblen und unbürokratischen Ausbildungsangebot leistet Salzburg wieder einmal Pionierarbeit, die dazu beiträgt, dass unsere älteren MitbürgerInnen in den besten Händen sind, sowohl menschlich als auch fachlich und medizinisch“, erklärte Schaden.
„Akademische Führungskraft in der Altenarbeit“
Lehrgang an der Universität Salzburg mit 29 Veranstaltungen
Der Lehrgang an der Universität Salzburg umfasst 29 Veranstaltungen mit 510 Stunden, aufgeteilt auf vier Semester. Beim Aufbau des Lehrganges geht die Universität davon aus, dass HeimleiterInnen für Ihre Arbeit Kenntnisse und Kompetenz benötigen
•in strategischem Management, um sowohl die sich anwandelnden Anforderungen der Gesellschaft, der BewohnerInnen als auch die der MitarbeiterInnen wahrnehmen und diesen gerecht werden zu können
•um Kooperationen und Wettbewerb mit anderen Versorgungseinrichtungen eingehen zu können
•um die Bedeutung der Heime als Dienstleistungszentren für die gesamte Umgebung zu erkennen und Vernetzungsarbeit leisten zu können
Die Lehrveranstaltungen umfassen die Themen
•Psychosoziale Grundlagen des Alterns und Alters
•Schlüsselkompetenzen – Psychologische Fachkompetenzen
•Fachspezifische Themen
•Wissenschaftliche Kompetenzen
•Berufskunde und Ethik
•Betriebsführung
•Management
•Rechtskunde und Arbeitnehmerschutz
Vorgesehen sind Vorlesungen, Seminare, Übungen, Leistungspraktiken, Exkursionen, Peer Gruppen und Mentoring. Als Abschluss ist eine kommissionelle Prüfung vorgesehen. AbsolventInnen erhalten mit dem Zeugnis die Berechtigung zur Führung der Bezeichnung „Akademische/r Führungskraft/HeimleiterIn in der Altenarbeit“,.

Die Bürgermeister Mödlhammer und Schaden (v.r.)verbessern gemeinsam als Vertreter des Gemeindeverbandes und Städtebundes die Ausbildung der Seniorenheim-Leitungen.
Niedl, Stefanie (19365)