Tage der Archive
Rekordbeteiligung und vielfältiges Programm
Von 2. bis 7. Juni 2025 finden in der Stadt Salzburg wieder die Tage der Archive statt. Unter dem Motto "Wende*punkte" laden insgesamt 17 Archive – eine Rekordanzahl – die Bevölkerung ein, hinter die Kulissen zu blicken und spannende Einblicke in historische, kulturelle und naturwissenschaftliche Schätze zu gewinnen.
Besonders bemerkenswert ist heuer die Rekordbeteiligung: Erstmals sind das Haus der Natur und das Franziskanerkloster mit dabei. Insgesamt werden mehr als 40 Programmpunkte geboten – darunter Workshops, Führungen, Vorträge und Ausstellungen. Die große Bandbreite der teilnehmenden Archive ermöglicht es, das Thema Wende*punkte aus ganz unterschiedlichen Blickwinkeln zu beleuchten: Kunst & Kultur, Naturwissenschaft, Stadt- und Landesgeschichte, Universitäten und Klöster.
Programm-Highlights – Ein Blick auf jeden Tag
- Montag, 2. Juni:
- 16.30 Uhr: „Von Exil und Neuanfang“ – Workshop im Literaturarchiv Salzburg: Wie fühlt es sich an, die Heimat hinter sich lassen zu müssen und in der Fremde neu zu beginnen? Die Briefe von Lotte und Stefan Zweig geben bewegende Einblicke in die Herausforderungen des Exils.
- 18.00 Uhr: „Vom Amateur ins Museum“ – Vortrag & Bildpräsentation im Fotohof Archiv: Der Bauer Franz Göttfried aus St. Lambrecht hat in den 1930er- und 1940er-Jahren eine faszinierende Fotoarbeit mit Portraits der Menschen aus seiner Region gemacht, die an August Sander erinnert.
- Dienstag, 3. Juni:
- Ab 9.00 Uhr: „Tag des Archiv im Salzburger Landesarchiv“: Spezialführung im Salzburger Landesarchiv inklusive Rundgang durch den Werkstättenbereich und Beratung durch Restaurator:innen.
- 13.30 Uhr: „Wende*punkt 1957/58“ – Objektpräsentation & Führung im Salzburger Landestheater: Theaterzettel werden durch Programmhefte ersetzt – ein Blick durch die Zeit.
- Mittwoch, 4. Juni:
- 13.00 und 16.00 Uhr: Präsentation "Anna Pavlova und die Ballets Russes" im Derra de Moroda Dance Archives mit spannenden Einblicken in Tanzmoderne.
- 18.30 Uhr: „Insektensammlungen“ – Präsentation im Haus der Natur: Zeitdokumente über Insektenpopulationen zeigen eindrucksvoll, wie stark menschliche Einflüsse und der Klimawandel das Überleben dieser Arten prägen.
- Donnerstag, 5. Juni:
- 16.00 Uhr: „Wende*punkte der Salzburger Stadtgeschichte“ – eine Führung im Salzburger Stadtarchiv: Über die Epochengrenzen hinweg werfen die Besucher:innen mit den Expert:innen gemeinsam einen Blick in die Speicher und beschäftigen sich mit den Archivalien, die Zäsuren der Stadtgeschichte aufzeigen.
- 19.00 Uhr: „Am Anfang war die Melker Reform (1431) und dann kam der Buchdruck“ – ein Vortrag in der Erzabtei St. Peter: Das 15. Jahrhundert als Wende*punkt in der benediktinischen Bibliothekskultur von St. Peter.
- Freitag, 6. Juni:
- 12.00 bis 18.00 Uhr: „Wende*punkte der Kultur-, Landes- und Diözesangeschichte Salzburgs“ – Führungen, Büchermarkt und Beratung im Archiv der Erzdiözese Salzburg.
- Samstag, 7. Juni:
- 11.00 Uhr: Besichtigung des Archivs der Salzburger Festspiele mit Fokus auf die historischen Wende*punkte 1945, 1955 und 1995.
Alle Veranstaltungen finden bei freiem Eintritt statt. Eine Anmeldung ist nur bei ausgewählten Führungen erforderlich.
Ziel der Tage der Archive
Das Programm will zeigen, wie vielfältig die Arbeit der Archive ist und welche Bedeutung sie für unsere Gegenwart und Zukunft haben. Die Besucher:innen können erleben, wie historische Wende*punkte in den Beständen dokumentiert und für die Nachwelt bewahrt werden.
Archive präsentieren ihre Schätze
Seit 2017 holen Salzburger Archive für die Veranstaltungsreihe "Tage der Archive" ans Tageslicht, was sonst nur verborgen in ihren Speichern lagert. Workshops, Führungen, Vorträge und exklusive Einblicke in Depots und Werkstätten lüften so manche Geheimnisse und zeigen, was sich in der Wissensstadt Salzburg verbirgt.
Alte Dokumente, wertvolle Objekte, Bücher oder Fotografien, die von vergangenen Zeiten erzählen, lagern in den Archiven der Stadt. Dort werden sie entsprechend aufbewahrt, restauriert und für die Nachwelt aufgehoben. Es sind ganz alltägliche Dinge oder aber regelrechte Schätze, die nur behutsam mit Baumwollhandschuhen berührt werden dürfen.
Die "Tage der Archive" wurden ins Leben gerufen, um diese Zeitzeugnisse vor den Vorhang zu holen und einer großen Öffentlichkeit zu präsentieren. Die Veranstaltungsreihe zeigt Archive als moderne Wissensorte und Dienstleister, die Schüler*innen, Studierenden, Hobby-Historiker*innen und Forscher*innen offen stehen. Führungen, Workshops und Vorträge geben Einblick in die breite Themenvielfalt und die gesellschaftlichen Funktionen der Archivarbeit. Archive bewahren und speichern Kultur und Wissen und tragen mit der Erforschung der Vergangenheit auch zu einem größeren Verständnis für die Gegenwart bei.