Portikus von Schloss Mirabell wieder in Bestform
Vor 20 Jahren wurde die Altstadt von Salzburg mit dem Titel „Weltkulturerbe“ ausgezeichnet. Für den Schutz und die Bewahrung von rund tausend Objekten – im Detail und als Ensemble – ist durch Experten und gesetzliche Regelungen gesorgt: Das Hauptportal von Schloss Mirabell ist frisch saniert, Schäden durch Wasser und frühere Eingriffe sind behoben.
Schloss Mirabell ist ein Monument von europäischem Format. Es ist eines der Aushängeschilder des Weltkulturerbes Salzburg, und nebenbei auch Amtsgebäude der Stadtverwaltung und Sitz des Salzburger Bürgermeisters. Die Haupteinfahrt des Schlosses ist rund 300 Jahre alt. Gestaltet ist sie mit monumentalen Säulen, auf denen ein Balkon mit barocker Balustrade aufruht. Diese Gestaltung stammt aus der Phase der hochbarocken Neugestaltung 1721/1727 unter Erzbischof Franz Anton Harrach und dem Hofarchitekten Johann Lukas von Hildebrandt, einem der bedeutendsten Baumeister Mitteleuropas im Zeitalter des Barock.
Details wie die typisch gebauchten Säulen und Baluster, die Ochsenaugen-Fenster oder der Blumendekor der Untersicht des Balkons verweisen als charakteristische Elemente barocker Architektur in ihrer Qualität und Formgebung auf das Epizentrum des Barock, die römische Schule und ihre europaweit stilbildende Wirkung.
Jüngst (Ende Mai bis Ende August 2016) wurde eine groß angelegte Sanierung und Restaurierung der mit Säulen gestalteten Haupteinfahrt, des so genannten Portikus, durchgeführt. Diese in Kürze abgeschlossene Initiative soll bis auf weiteres umfangreichere Arbeiten und damit auch hohe Reparaturkosten ersparen. Aufgrund der soliden Ausführung kann mit regelmäßigen Check-Ups und Wartungen der Aufwand in der Erhaltung gering gehalten werden.
Bürgermeister Heinz Schaden: „Ich muss schon sagen - es eine Freude, durch dieses wieder so wunderbar in Stand gesetzte Portal ins Büro zu gehen! Unsere Fachleute vom Altstadtreferat und dem Hochbauamt haben gemeinsam mit den Restauratoren für die Sanierung tolle und nachhaltige Arbeit geleistet, für die ich ihnen herzlich danke.“
Die größte Herausforderung stellte die fachgerechte Abdichtung des rundum durchfeuchteten Balkons sowie die optimale Ableitung des Regenwassers von der oberen Standfläche nach unten zu dar. Darüber hinaus die Reparatur jener Schäden, die durch eine Reihe unsachgemäßer Alt-Sanierungen in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts ausgelöst worden sind.
Daten & Fakten: Sanierung Portikus Schloss Mirabell
Projekt-Zeitraum: 3 Monate
Kosten: ca. 100.000 € (Restauierungs- und Spenglerarbeiten)
Umsetzung: Hochbauamt der Stadt Salzburg, Abt. 6/01
Fachliche Begleitung: Baubehörde, Altstadtreferat, Abt. 5/00
Restaurator: Fa. Zottmann
Spengler: Fa. Marchart
Jochen Höfferer