Mit vier Drehleitern gegen Schloss-Brand

21.04.2009

„Das war eine ausgezeichneten Kooperation mit der Freiwilligen Feuerwehr“, zieht Branddirektor Eduard Schnöll Dienstag Bilanz nach dem „Feuer aus“ in der Arenbergstraße, wo montags Nachmittag bei Schweißarbeiten das Dach des Schlosses Arenberg Feuer gefangen hatte. Zum zweiten Mal in der Nachkriegsgeschichte haben die Freiwillige Feuerwehren aus der Stadt Salzburg, Seekirchen und Wals-Siezenheim die Berufsfeuerwehr bei einem Großbrand mit ihren 30-Meter Drehleitern im unterstützt. Zuletzt war dies 1996 beim Generali-Brand am Mirabellplatz der Fall. Insgesamt bekämpften 250 Feuerwehr-Männer 13 Stunden lang die Flammen. Über vier Drehleitern wurden gegen die Flammen bis zu 3000 Liter Wasser pro Minute eingesetzt, die aus dem Hydranten-Netz der Umgebung stammten.

Der ressortzuständige Vizebürgermeister Harry Preuner dankte den Feuerwehren für ihr rasches und entschiedenes Eingreifen, durch das schlimmere Schäden verhindert werden konnten. Er hoffe, dass die sieben Verletzten – fünf Feuerwehrmänner und zwei Arbeiter – bald wieder auf dem Damm seien. „Die Berufsfeuerwehr der Stadt Salzburg hat innerhalb kurzer Zeit zum dritten Mal ihre Schlagkraft und gute Organisation bewiesen“, erinnert Preuner an die Brände auf dem Gais- und Kapuzinerberg in den letzten Wochen.

Mit Hilfe einer Spezialfirma wurde Dienstag der Dachstuhl geöffnet und auf einer Fläche von 800 Quadratmetern abgetragen, um die Einsturzgefahr zu bannen. Spezialisten der Baupolizei prüften Statik und Belastung. Die Berufsfeuerwehr fand mit Hilfe einer Wärmebild-Kamera immer wieder Glutnester, die sie ablöschte.

Schloss Arenberg stammt ursprünglich aus dem 14. Jahrhundert. Im 17. Jahrhundert kaufte es Fürsterzbischof Johann Ernst von Thun, ab 1791 kam das Schloss wieder in private Hand. Nach einem Brand 1814 wurde es wieder aufgebaut. Bemerkenswert ist vor allem der reizvolle Park, um dessen Nutzung es in jüngster Zeit mehrmals Diskussionen gab. Seit 2001 gehört das Schloss der Salzburg Stiftung der American Austrian Foundation und wird vorwiegend als Seminar- und Konferenzstätte im Gesundheitsbereich genützt.

Niedl, Stefanie (19365)