Immer mehr Frauen über 40 von Scheidung betroffen
Nur sieben Frauen haben sich bei uns vor einer geplanten Eheschließung beraten lassen, um ihre Rechte und Pflichten im Vorhinein zu erfahren“, sagt Alexandra Schmidt, Frauenbeauftragte der Stadt Salzburg. Über dieses Angebot will das Frauenbüro noch stärker informieren, denn alles, was bereits vor einer Heirat geklärt sei, erspare später das böse Erwachen, so Schmidt weiter.
Denn insgesamt 98 Frauen haben heuer bereits die Rechtsberatung des Frauenbüros der Stadt Salzburg in Anspruch genommen. 44 davon – das sind 43 Prozent – waren älter als 40 Jahre. 39 aller beratenen Frauen sind in Teilzeit berufstätig, das sind 38 Prozent. 58 Frauen oder 56 Prozent kamen wegen einer bevorstehenden Scheidung zur Beratung.
Diese Daten zeigen: Frauen geraten durch Scheidung oft in eine prekäre finanzielle Situation. Sie sind dann auch in einem Alter, in dem sich das fatal auswirken kann, denn als Teilzeit-Beschäftigte erzielen sie selten ein existenzsicherndes Einkommen - zudem sind besonders oft auch Kinder betroffen:
Insgesamt hatten alle beratenen Frauen 148 Kinder, davon waren nur 45 bereits erwachsen. Damit müssen die Eltern bei 103 Kindern Unterhalt und Obsorge zusätzlich zur Scheidung klären, das führt nach der Erfahrung der Rechtsberaterinnen häufig zu Konflikten.
Die Rechtsberatung des Frauenbüros der Stadt Salzburg gibt es 14tägig Mittwoch Nachmittag. Bis zu drei erfahrende Juristinnen beraten zu Scheidungs-, Trennungs-, Obsorge und Unterhaltsfragen. Eine Anmeldung ist unbedingt erforderlich unter Tel.: 0662/8072-2045 oder 2046.
Foto: Rechtsberaterinnen, Marianne Kamerhuber, Ingrid Schmutzhart und Heidemarie Bojanovsky (v.l)
Fotonachweis: Stadtgemeinde Salzburg

Johannes Greifeneder