Erfrischendes Salzburg: 14 Trinkwasser-Brunnen revitalisiert
Kostenloses Wasser für Gäste und Einheimische in der Altstadt
Anlässlich des Weltwasser-Tages am 22. März reaktivieren die Stadt Salzburg und die Salzburg AG 14 Trinkwasserbrunnen im Altstadtbereich. Die teilweise historisch wertvollen, aber derzeit wenig gepflegten Brunnen werden gereinigt und renoviert, sodass sie dann als Trinkwasser-Spender klar erkennbar sind. Die Brunnen und ihre Lage werden in einem eigenen Pocket-Cardfolder (Auflage 5000 Stück) vorgestellt und außerdem in die offiziellen touristischen Stadtpläne aufgenommen. Die Pläne gibt es im Bürger-Service, beim Altstadt-Marketing und bei der Salzburg AG. Die Sanierungsarbeiten sind im Juni abgeschlossen. Die Gesamtkosten betragen rund 25.000 Euro, von denen die Salzburg AG 10.000 zuschießt. 3.000 Euro kommen vom Altstadt-Marketing.
„Unter den 14 revitalisierten Brunnen befinden sich wahre Kleinode“, berichtet Baustadtrat Martin Panosch, „so stammen beispielsweise der Erhardbrunnen, der sich vor der Kirche in der Nonntaler Hauptstraße befindet, aus dem Jahr 1685 und der Gedenkbrunnen in der Kaigasse aus dem Jahr 1806. Spaziert man zu allen 14 Brunnen, so durchwandert man die Salzburger Brunnengeschichte vom 16. Jahrhundert bis zum 21. Jahrhundert". Mit dem nachhaltigen Projekt würden drei Ziele verfolgt: Einheimischen und Gästen kostenlos sauberes Trinkwasser kostenlos zur Verfügung zu stellen, teilweise historische Substanz wieder sinnvoll nutzbar zu machen und auf die Rolle der Salzburg AG als Wasserversorger erster Qualität hinzuweisen.
Die Revitalisierung der Brunnen in der Stadt Salzburg sei eine gute Gelegenheit, Einheimischen und Gästen das Salzburger Trinkwasser näher zu bringen, erklärt August Hirschbichler, Vorstandsmitglied der Salzburg AG. „Wir haben nicht lange gezögert, uns an dieser Aktion als Partner der Stadt zu beteiligten.“ Es sei eine gute Gelegenheit, nicht nur im Alltag die Versorgung sicherzustellen, sondern das Bewußtsein für das „Lebensmittel Nr.1“ zu heben. Wer jetzt das internationale Trinkwasser-Piktogramm an einem Salzburger Brunnen entdeckt kann sicher sein, kostenlos frisches, belebendes Trinkwasser in Spitzenqualität zu bekommen.“
Die Salzburg AG hat als Trinkwasserversorger der Landeshauptstadt österreichweit Vorbildfunktion: in einer bundesweiten Umfrage haben die Salzburger Kunden die hervorragende Note 1,2 vergeben. Hirschbichler: „Wir liefern pro Jahr über 12 Millionen Kubikmeter an unsere Kunden, 90 Prozent davon stammen aus den Grundwasserfeldern im Süden Salzburgs. Dieses Wasser ist von Natur aus so gut, dass wir es völlig unbehandelt abgeben können. Nur die restlichen 10 Prozent, die aus kleineren Quellen stammen, werden mit UV-Licht entkeimt. Diese hohe Qualität wissen unsere Kunden zu schätzen.“
Insgesamt – so Stadtrat Martin Panosch – betreut das Unternehmen Magistrat 47 stadteigene Brunnen. Dazu zählen historisch wertvolle Wasserspender wie der Pegasus-Brunnen im Mirabellgarten genauso wie der vor einigen Jahren errichtete Fontänen-Brunnen am Platzl, der immer wieder bei Groß und Klein für Unterhaltung und Spaß sorgt. Grundsätzlich stehen alle Brunnen in der Stadt Salzburg unter Denkmalschutz.
Von den 47 Brunnen werden die größeren Anlagen – 24 Stück – im Umwälzbetrieb gefahren. Dabei wird der Beckeninhalt aus Kosten- und Umweltschutzgrünen nicht erneuert, sondern sozusagen im Kreis gepumpt. Zusätzlich zu den 14 Brunnen, die nun vorerst revitalisiert wurden, werden noch neun mit Trinkwasser gespeist. Die drei bekanntesten Brunnen – Pferdeschwemme, Kapitelschwemme und Residenzbrunnen – gehören nicht der Stadt, sondern dem Bund, der auch für die Wartung und Restaurierung zuständig ist.
Zwölf der 47 Brunnen werden im Winter aus Schutz vor dem Frost und Witterungsschäden eingehaust. Einer davon, der Floriani-Brunnen am Alten Markt, erhielt von Erich Petri vom städtischen Hochbau-Amt einen besonderen Schutz: eine transparente Plexi-Glashülle, die im Winter den Brunnen in eine Zauberkugel verwandelt.
Die 14 Trinkwasser-Brunnen: Kurzbeschreibung und Lage
1 Basteibrunnen
Der Basteibrunnen an der Bastionsmauer beim Eingang zum Kurpark wird von einem Marmor-Wappen aus dem Jahr 1628 zu Ehren von Erzbischof Paris-Lodron „beschützt“.
2 Marktbrunnen Grünmarkt
Der Marktbrunnen am Grünmarkt zeigt das Wappen von Erzbischof Franz Anton Graf von Harrach. Die Brunnstube wurde während dessen Amtszeit (1709 – 1727) angefertigt.
3 Marktfrau-Brunnen
Der Marktfrauen-Brunnen auf der Schranne wurde 1960 vom Bildhauer Herbert Trapp geschaffen. In der stämmigen und doch bewegten Figur leben Handel und Wandel, lebt der Markt.
4 Holztrog-Brunnen Kapuzinerberg
Der Kapuziner-Holztrog-Brunnen am Stefan-Zwei-Weg wurde im Jahr 2003 komplett erneuert. Der Trog aus Tanne mit Rundfüssen wird von einem stehenden Wasserspeier gefüllt.
5 Monikapforte-Brunnen
Der Monikapforte-Brunnen neben der Strasse auf den Mönchsberg ist in einer Mauernische eingebaut und trägt die Jahreszahl 1756 mit den Zeichen des Erbauers, FAF.
6 Hohenweg-Brunnen
Der Hohenweg-Brunnen wurde 1998 am Hohenweg über den Mönchsberg zur Erfrischung der Wanderer angebracht. Die Brunnenanlage besteht aus Konglomerat und Marmor.
7 Blasius-Brunnen
Bildhauer Walter Meierhofer gestaltete im Jahr 2000 den Blasiusbrunnen auf dem Bürgerspitalsplatz. Die alte Brunnenschale wurde 1956 beim Münzgassen-Durchbruch entdeckt.
8 Löwenkopf-Brunnen
Der Löwenkopf-Brunnen wurde 1926 beim Fischkrieg am Hanuschplatz aufgestellt, wobei der Kopf, vielfach als Wappentier verwendet, eine wechselvolle Geschichte hinter sich hat.
9 Marktbrunnen Universitätsplatz
Der Marktbrunnen am Universitätsplatz, aufgestellt 1940, bezieht seinen Reiz vor allem aus der Kombination mit dem Sprudel des dort freigelegten Almkanals.
10 Löwenkopfmaur-Brunnen
Dem Löwenkopf-Mauerbrunnen mit altem Marmorstein-Trog begegnet man am Mönchsberg am Fuß der Richterhöhe an der Umfassungsmauer eines Gartens
11 Gedenkbrunnen
„Im Gedenken an das Jahr 1806“: die Inschrift des Gedenkbrunnens in der Kaigasse verweist unter anderem auf das Ende der Selbstständigkeit Salzburgs.
12 Festungsgasse-Brunnen
An alter Brunnenstelle, dort wo die Bierjodl- in die Festungsgasse einmündet, wurde 1961 ein Metall gegossener Brunnen aus dem späten 19.Jahrhundert aufgestellt.
13 Erhard-Brunnen
Das Wasser des barocken Erhard-Brunnens am Sockel der Erhard-Kirche in der Nonntaler Hauptstraße galt noch Mitte des 19. Jahrhunderts als wundertätig.
14 Entenbrunnen
Der Entenbrunnen im Schanzlpark wurde 1950 von der Bildhauerin Hilde Heger geschaffen, die mit 21 Werken – darunter der anmutige Papageno – Salzburg verschönert hat.
Niedl, Stefanie (19365)